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Wie werden Goldbarren hergestellt?

Goldbarren werden in zwei Arten angeboten: als Gussbarren oder als Prägebarren. Gussbarren werden in der Regel ab einer Unze (= 31,1 Gramm), Prägebarren in der Regel bis zum 100-Gramm-Barren produziert.

Es gibt vereinzelt Hersteller, die sowohl Präge- als auch Gussbarren auch außerhalb der o.g. Bandbreiten oder als Einzelanfertigung herstellen.

Bei der Produktion von Gussbarren, die nachfolgend vereinfacht dargestellt wird, werden Goldgranalien (eine Art Granulat aus reinem Feingold) genaustens abgewogen in eine hitzebeständige Gussform, die im Regelfall aus Graphit besteht, gegeben (Gold hat einen Schmelzpunkt von 1.064 Grad Celsius). Goldgranalien gibt es im Übrigen auch in diversen Legierungen, die z.B. im Goldschmiedebereich Anwendung finden.

Nach einem kontrollierten Abkühlungsprozess erfolgt ein erneutes Wiegen des Barrens und ein eventuelles Übergewicht wird mechanisch entfernt.

Da es in der Eigenart der Gussbarren liegt, eine nicht ganz ebenmäßige Form bzw. Oberfläche zu haben, verwenden einige Hersteller Walz- oder Frosting-Verfahren, um das Oberflächenbild zu verbessern. Das Frosting erzeugt einen kristallinen oder mattierenden Effekt und wurde bei älteren Produktionsverfahren durch leichtes Sandstrahlen erreicht. Heute wird hierzu meistens Lasertechnologie eingesetzt. Die abschließende Punzierung des Barrens (also das Einschlagen von Hersteller, Gewicht, Feingehalt und in manchen Ländern auch einer Seriennummer) erfolgt heute meistens automatisiert.

Die Produktionsabläufe bei Prägebarren sind denen der Münzprägung sehr ähnlich. Auch hier werden Feingoldgranalien eingeschmolzen und auf Präzisionswalzen auf eine – je nach Barrengewicht – festgelegte Stärke gewalzt. Im nächsten Schritt wird die gewünschte Barrenform und -Größe maschinell ausgestanzt. Diese Rohlinge werden aufwändig geprüft und in einem nächsten Schritt werden die Barrenform und die Beschriftung mittels eines Prägestempels mit hohem Druck auf den Rohling geprägt.

Was ist besser: Präge- oder Gussbarren?

Zunächst gibt es wert- und qualitätsmäßig keinerlei Unterschiede der beiden Barrenformen. Prägebarren haben aufgrund der glatten und präzisen Form den Vorteil, dass sie leichter stapelbar sind. Neben den als „Umverpackung“ verwendeten Bliestern gibt es auch Hersteller, die Prägebarren in festen Plexiboxen anbieten (z.B. Heimerle & Meule), die das Stapeln noch mehr erleichtern, zumal die Boxen – ungeachtet der Barrengröße – immer den gleichen Umfang haben.

Größere Barren (ab 250 Gramm) sind, bis auf seltene Ausnahmen, nur als Gussbarren erhältlich. Ihr Erscheinungsbild ist neben einer satinierten Optik die klassische unregelmäßige Oberflächenoptik. Wie bereits gesagt: beide Barren sind Produkte mit gleichhoher Qualität und Güte und gleichem Wert. Am Ende entscheidet der Kunde, welche Optik ihm mehr zusagt.

Grundsätzlich sollte ein Barren nie aus seiner Umverpackung genommen werden. Diese schützt den Barren vor Kratzern etc. und ist beim Wiederverkauf ein deutlicher Pluspunkt!

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Goldvorkommen und Goldreserven

Nach Angaben des World Gold Council (WGC) belaufen sich die geschätzten Goldvorkommen/Reserven weltweit auf ca. 35.568 Tonnen. Die fünf größten Produzenten von Minengold (Stand 2022) weltweit sind China (330 Tonnen), Russland (320 Tonnen), Australien (320 Tonnen), Kanada (220 Tonnen) und die USA (170 Tonnen).

Goldimport

Bei den Goldimporteuren (Stand 1919) belegt das Vereinte Königreich mit einem Anteil von 23,1% den ersten Platz, was vor allem durch den London Bullion Market als wichtigstem außerbörslichen Handelsplatz für Gold begründet ist. Internationale Zentralbanken lagern zudem einen Teil ihrer Goldreserven bei der Bank of England. Die Schweiz, ein weiterer wichtiger internationaler Umschlagplatz für Gold belegt mit 19,8% Platz zwei. China liegt bei den Importen mit 14,3% auf Platz 3 wobei hierbei berücksichtigt werden muss, dass es sich hierbei um den größten Goldproduzenten der Welt handelt und daher die Importe vergleichsweise geringer sind. Indien liegt mit 10,5% an vierter Position. Das Importvolumen wird hierbei ganz wesentlich durch die indische Schmuckproduktion und eine vergleichsweise sehr hohe private Nachfrage bestimmt. Nach Hongkong liegt die Türkei an sechster Stelle.

In diesem Ranking liegt Deutschland auf Platz 14. Deutschland ist aber das Land mit dem höchsten pro-Kopf-Eigentum von Gold!

Verwendung von Gold

Gold dominiert zwei große Bereiche: 1. Die Herstellung von Schmuck und Ziergegenständen und 2. Den Investmentbereich, da Gold aufgrund seiner Wertbeständigkeit in Krisenzeiten eine beliebte Kapitalanlage ist.

Ca. ¾ des jährlich verbrauchten Goldes wird zu Schmuck verarbeitet. Besonders in Indien genießt Gold als Schmuck eine sehr hohe Beliebtheit. Entsprechend hoch ist dort die Nachfrage nach dem edlen Metall.

Der Investmentbereich ist ein weiterer wichtigen Markt für Gold. Anlagemünzen und Anlagebarren sind in Nationen mit großen Währungsproblemen (Währungsverfall) eine besondere Absicherung und rangieren gewissermaßen als Zweitwährung – eine Entwicklung, die sich aktuell in der Türkei beobachten lässt. Darüber hinaus stellt dieses Anlagegold eine wichtige Bestandssicherung für viele private aber auch institutionelle Anleger dar.

Da Gold chemisch neutral und nicht allergen ist, findet es immer noch Anwendung im Bereich Zahnmedizin, obwohl im Bereich Zahnersatz der Anteil an keramischen Erzeugnissen aufgrund der geringeren Kosten deutlich zunimmt.

Ferner findet Gold als hocheffizienter Leiter sowohl im Bereich Elektronik (GPS-Geräte, Mobiltelefone, Fernseher, Notebooks) Anwendung. Selbst in der Luft- und Raumfahrtindustrie findet Gold als Schmiermittel, als elektronischer Leiter sowie als Beschichtungsmedium Verwendung.

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Wo soll man Gold und Edelmetalle lagern?

Diese Frage stellt sich oft, wenn man Schmuck oder Anlagegold hat, wie man es am sichersten lagert.

Lagerung im Bankschließfach

Eine Möglichkeit ist ein Bankschließfach. Bankschließfächer sind in der Regel eine sichere Verwahrmöglichkeit, haben aber auch Nachteile:

  • Sie haben nur Zugriff auf Ihre Werte, wenn die Bank geöffnet hat.
  • Es fallen monatliche Kosten für das Schließfach an.
  • Im Erbfall muss wenigstens ein Erbe darüber informiert sein, dass ein solches Schließfach überhaupt existiert und wissen, wie er oder sie darauf zugreifen kann.

Grundsätzlich ist es wichtig zu klären, wie hoch die eingelagerten Werte versichert sind.

Alternativ gibt es private Firmen, die sich auf Schließfächer spezialisiert haben, zu denen man immer (7/24) über einen Code/Schlüssel Zugriff hat. Inwieweit man seine Goldreserven jemandem anvertrauen möchte, sollte jeder für sich entscheiden. In jedem Fall ist eine gründliche Recherche vor Anmietung eines solchen Schließfachs dringend empfohlen. Auch hier spielen zudem die monatlichen Kosten eine wichtige Rolle.

Lagerung im Haus

Grundsätzlich bieten eine Lagerung im Haus jederzeit Zugriff auf die eigenen Edelmetallbestände.

Schmuck und Gold sind normalerweise über die Hausratversicherung abgedeckt. Es empfiehlt sich vorher zu überprüfen, ob „unverarbeitetes Gold“ wie Anlagegold ebenfalls von der Versicherung abgedeckt ist! Gleichzeitig sollte man die Entwicklung des Goldpreises im Auge behalten, damit keine Unterdeckung entsteht. Auf jeden Fall sollte man – und das gilt für alle wichtigen Dokumente – sämtliche Kaufrechnung separat lagern und am besten abfotografieren und sich selbst als E-Mail zusenden, damit die Unterlagen zusätzlich noch in der Cloud gesichert sind.

Bzgl. der Lagerung gibt es zwei Möglichkeiten: die Anschaffung eines Safes oder das Verstecken im Haus.

Die Anschaffung eines Tresors/Safes mit der geeigneten VdS/EN-Klasse ist mit erheblichen Kosten verbunden, da kleinere Safes professionell verankert werden müssen, damit Einbrecher nicht einfach den Safe komplett mitnehmen. Ein Safe aus dem Baumarkt ist ungeeignet, da Profis ihn in kurzer Zeit öffnen können. Sicherlich ist es sinnvoll, das Thema „Safe“ direkt mit dem Versicherungsagenten zu besprechen.

Oftmals wird ein Safe eingebaut, der aber nur einen geringen Teil der Edelmetallbestände oder des Schmucks beinhaltet. Der größere Teil wird entsprechend in anderen Verstecken verwahrt. Somit erfüllt der Safe eine Art „Ablenkungsfunktion“.

Ein Verstecken im Haus ist die Alternative. Hierbei sollte man folgende Punkte beachten:

  • Gute Verstecke wie Geheimfächer in alten Sekretären, doppelte Böden in Schubladen oder der Spülkasten im WC/das Gefrierfach im Kühlschrank sind in einschlägigen Kreisen bekannt. Zudem sollte nicht die Gefahr bestehen, dass Ihr Gold per Zufall zum Beispiel durch Kinder oder Hilfen im Haushalt unbeabsichtigt entdeckt wird.
  • Eher geeignet sind bauliche Besonderheiten wie Zwischenwände, Hohlräume o.ä., die nicht als solche auffällig sind.
  • Auch Steckdosen- oder Rohrtresore können eine Lösung sein.

Egal, für welche Aufbewahrungsform Sie sich entscheiden, ist es immer empfehlenswert, die Edelmetallbestände auf mehrere Verstecke im Haus zu verteilen. Der Faktor „Zeit“ spielt bei einem Einbruch eine große Rolle! Vergessen Sie auch nicht, eine Person Ihres Vertrauens in die Verstecke einzuweisen oder eine entsprechende Beschreibung bei Ihrem Notar zu hinterlegen. Nicht nur ein Todesfall, sondern auch Vergesslichkeit oder Demenz können dazu führen, dass Ihre Wertsachen nicht mehr auffindbar sind.

Eingraben der Edelmetalle

Viele Menschen graben Ihr Gold z.B. im eigenen Garten ein. Dies ist eine Möglichkeit, bedarf allerdings der sorgfältigen, wasserdichten Verpackung der Edelmetalle. Zudem sollten die Aktivitäten beim Eingraben nicht beobachtbar sein. Auch hier sollte eine Person Ihres Vertrauens informiert oder ein Lageplan bei Ihrem Notar hinterlegt sein. Vom Vergraben Ihrer Edelmetalle außerhalb Ihres Grundstücks würden wir grundsätzlich abraten. Nicht nur Sondengänger stellen ein potenzielles Risiko dar – auch bauliche oder landschaftsgestalterische Maßnahmen können zum ungewollten Entdecken Ihres Verstecks führen.

Sicherlich ist die Anschaffung eines Safes mit fachgerechtem Einbau und in Absprache mit der Hausratversicherung eine gute Alternative. Ungeachtet dessen, kann dies durch weitere Verstecke im Haus ergänzt werden.

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Wie pflegt man Schmuck?

Schmuck lässt sich relativ problemlos reinigen. Legen Sie den Schmuck in warmes (nicht heißes!) Wasser mit ein paar Spritzer Geschirrspülmittel. Nach 15-20 Minuten ist der Schmutz soweit eingeweicht, dass Sie mit einer weichen Zahnbürste das Schmuckstück reinigen können. Führen Sie die Reinigung nicht direkt am Waschbecken durch – kleine Schmuckstücke rutschen schnell aus der Hand und enden im Abfluss. Nach der Reinigung das Schmuckstück in klarem Wasser ausspülen (d.h. Seifenreste entfernen), mit einem sauberen Tuch oder Küchenkrepp abtupfen und dann das Stück noch 15-20 Minuten trocknen lassen. Man kann Schmuck auch in einem kleinen Ultraschallbad reinigen. Diamanten vertragen das sehr gut -bei einigen Steinen ist jedoch Vorsicht geboten: Z.B. sind Opale oder Perlen sehr empfindlich. Auch sehr heißes Wasser sollte man grundsätzlich vermeiden. Die oben beschriebene Reinigung mittels Zahnbürste genügt daher völlig, um den Schmuck wieder zu altem Glanz zu bringen. Gegebenenfalls können mit einem Gold- oder Silberpoliertuch kleine Kratzer auch von Hand wegpoliert werden.

Wie pflegt man Silber ?

Schon bei normalen Temperaturen findet bei Silber eine chemische Reaktion zwischen Silber und dem in der Luft enthaltenen Schwefelwasserstoff statt. Durch diese Reaktion entsteht Silbersulfid, welches eine Schwarzfärbung des Silbers zur Folge hat: das Silber läuft an.

Daher sollte man Silber immer trocken lagern, da eine hohe Luftfeuchtigkeit (z.B. in Badezimmern) diesen Prozess forciert. Silber erfordert eine regelmäßige Pflege, z.B. mit einem Silberputztuch. Je früher man angelaufenes Silber reinigt, desto einfacher geht es und desto weniger wird das Material angegriffen. Es gibt verschiedene Pflege-/Polierprodukte sowie Silberbäder, die hierfür geeignet sind.

Bei stark angelaufenen Silbermünzen sollte man ggf. auf ein Reinigungsbad zurückgreifen. Aber auch hier macht es Sinn, bei besonders wertvollen Stücken zuvor einen Experten zu befragen. Eine „Alterspatina“ kann bei antiken Münzen durchaus erwünscht sein.

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Punzen, Stempel, Markierungen

Verarbeitete Edelmetalle werden in der Regel punziert. Dies bedeutet, dass in ein Schmuckstück mit Hilfe einer Punze (eine Art Stahl-Stempel) eine Prägung eingeschlagen wird, die den Feingehalt eines Edelmetalls angibt. Die Punzierung erfolgt über den Hersteller/Goldschmied. Was man wissen sollte: Punzen sind nicht geschützt und können faktisch von jedem erworben und verwendet werden.

Neben den Punzierungen finden sich bei Schmuckstücken oftmals zusätzlich Herstellerpunzen. Auch werden bei besonderen Steinen (z.B. Solitär-Diamanten) oft das Gewicht und die Reinheit in das Schmuckstück eingraviert.

Es kommt durchaus vor, dass – gerade ältere Schmuckstücke – nicht punziert sind. Das kann z.B. daran liegen, dass bei einem Ring die Punze bei einer Größenänderung verlorengegangen ist oder ein Schmuckstück einfach nicht mit einer Punze versehen wurde. Bei einer seriösen Bezugsquelle darf man davon ausgehen, dass angebotene Schmuckstücke ungeachtet einer Punze geprüft wurden und der Feingehalt des verwendeten Edelmetalls auch in der Rechnung erwähnt wird. Auch ein Edelmetallhändler kann eine solche Prüfung schnell durchführen.

Bei Gold erfolgt die Punzierung entweder über die Angabe des Goldgehalts in 1000tel oder über eine Karat Angabe:

Feingehalt in 1000telFeingehalt in Karat
999,924 KaratFeingold – Verwendung vorwiegend in Goldbarren und Anlagemünzen
98623,6 KaratDukatengold
96523 KaratThaigold
91622 Karat
Verwendung oft in Indien und im Nahen Osten, aber auch in Anlagemünzen
90021,6 Karat
Münzgold z.B. in Goldmünzen des deutschen Kaiserreichs
87521 Karat
Häufige Verwendung im arabischen Raum
75018 Karathochwertige Schmucklegierung
58514 Karatauch als 56 Zolotnik in russichem Schmuck
3759 Karatuntere Schmucklegierung
3338 Karatuntere Schmucklegierung

Auch bei Silber finden sich neben den in Deutschland gebräuchlichen Standardlegierung eine Vielzahl von ausländischen Legierungen, wobei 925er Sterling Silber international stark verbreitet ist.

Feingehalt
1000tel
999,9Feinsilber (Barren und Münzen). Punzierung „16“ Lot (Verwendung in Deutschland bis 1887)
958,3Britannia Silber (New Sterling)
937,515 Lot (bis 1887)
925Sterling Silber – die häufigste Legierung in England, aber auch international
91688 Zolotnik (Russland)
875entspr. 14 Lot (bis 1887) und 84 Zolotnik (Russland)
835eine in Deutschland sehr oft verwendete Legierung
812,5entspr. 13 Lot (bis 1887)
800eine in Deutschland eine sehr oft verwendete Legierung
750entspricht 12 Lot (bis 1887)
625entspr. 10 Lot (bis 1887)

Neben den Feingehaltpunzen, die in Deutschland gebräuchlich sind, wird z.B. englisches 925 Sterling Silber sehr oft durch mehrere Punzen in einer Reihe gekennzeichnet, hinter denen jeweils folgende Bedeutung steht:

  1. der Silberschmied,
  2. der Produktionsort (hier die Krone für Sheffield) und
  3. – diese Punze ist die wichtigste – den „lion passant“, einen nach links schreitenden Löwen, der den Feingehalt von 925 Sterling garantiert sowie
  4. das Produktionsjahr als Buchstabe (hier das „h“ für 1900).

Bisweilen findet sich noch die Steuermarke in Form des Kopfes des regierenden Souveräns in der Stempelreihe.

Alleine für englisches Silber gibt es ein kleines Buch „British Hallmarks“, in der jede Stempelkombination aufgeführt ist und so jedes Silberteil exakt zeitlich und in Bezug auf den Herstellungsort zugeordnet werden kann.

Bei deutschem Silber ist es in der Regel etwas einfacher, da das meiste – nicht antike – verwendete Silber mit 800, 835 / Halbmond und Krone oder 925 punziert ist.

Die auf Bestecken häufig zu findenden Punzen 90, 100, 120, 150 oder auch 180, bedeuten, dass es sich hier um eine Silberauflage in unterschiedlicher Güte handelt, also um eine Versilberung.

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Was macht Gold so außergewöhnlich?

Gold -AU- (aus dem lateinischen „aurum“) ist ein chemisches Element und steht im Periodensystem in der Gruppe 11, zusammen mit Kupfer und Silber. Es sind die besonderen Eigenschaften von Gold, die es in seiner langen Geschichte so wertvoll gemacht haben: Neben seiner Farbe und seines Glanzes ist Gold sehr beständig und hochgradig verform- und dehnbar. Gerade letztere Eigenschaft ermöglicht z.B. die Herstellung von extrem dünnem Blattgold, welches z.B. in der Kunst auf vielfältige Weise Verwendung findet.
Wie Kupfer und Silber kommt es als Element in der Natur vorwiegend gediegen, also in einer sehr reinen Form vor.

Eigenschaften von Gold

Gold verfügt über eine gute Leitfähigkeit von Wärme und Elektrizität. Zudem kann es in seiner reinen Form nicht anlaufen, da es chemisch sehr träge ist.

Diese besonderen Eigenschaften in Verbindung mit seiner sehr ansprechenden Farbe/Erscheinung, haben die besondere Stellung von Gold begründet.

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Fakten zu Diamanten

Der Diamant fasziniert schon seit hunderten von Jahren. Aufgrund seiner Härte (Härte 10 auf der sogenannten Mohs´schen Härtescala, die von 1 – 10 geht) kann er nur mit Diamanten geschliffen werden. Der Diamant ist der härteste natürliche Stoff und ist – chemisch betrachtet – reiner kristalliner Kohlenstoff. Beim Diamanten gibt es 4 Faktoren, die den Preis eines Steins bestimmen – die sogenannten 4 Cs:

Carat (Gewicht in Karat)

Das Gewicht eines Diamanten, wie auch anderer Edelsteine wird in Karat gemessen. Ein Karat entspricht 0,2 Gramm. Steine mit einem Karat oder mehr stellen bei guter oder sehr guter Qualität einen sehr hohen Wert dar. Sie werden häufig als Solitäre (also Einzelsteine z.B. in einem Ring) gefasst. Auch vergleichsweise kleinere Steine (Viertel- oder Halbkaräter) sind einzeln gefasst sehr attraktiv.

Clarity (Reinheit)

Die Reinheit eines Diamanten ist ein ganz wichtiger Faktor in der Wertbestimmung. Hochwertige Steine werden als `lupenrein“ (IF) bezeichnet, wenn unter einer 10-fachen Vergrößerung keine Einschlüsse oder Verunreinigungen zu erkennen sind. Im Folgenden gibt es eine Reihe von Abstufungen:

Lupenrein: FL/IF

Nicht ohne Lupe sichtbare Einschlüsse: VV S 1 / VV S 2 / VS1 / VS2

Sichtbare Einschlüsse: SI1 | SI2 | I1

Als Faustregel empfiehlt es sich immer, bei Einzelsteinen den kleineren Stein mit der höheren Reinheit dem größeren Stein mit einer schlechteren Reinheitseinstufung vorzuziehen.

Colour (Farbe)

Diamanten im Schmuckbereich (im Gegensatz zu Industriediamanten) weisen idealerweise ein reines weiß auf. Auch hier gibt es Abstufungen vom reinsten Weiß (Stufe D) bis zu getönten Steinen (Stufe L). Dier Stufen A-C sind nicht belegt, sondern reserviert, um ggf. höhere Qualitäten einzustufen, so sie denn gefunden werden. Neben den weißen (klaren) Diamanten und den Steinen mit einer leichten Farbtönung, gibt es auch Farbvarianten, die als „Fancy Diamonds“ bezeichnet werden. Hier ist es wichtig zu wissen, dass natürliche Fancy Diamonds deutlich wertvoller sind, als künstlich eingefärbte Diamanten.

Cut (Schliff)

Ist der Diamant als Rohkristall (Rohdiamant) unscheinbar, entfaltet er sein Feuer durch den perfekten Schliff (Brillantvollschliff) und kann so seine sehr hohe Lichtbrechung voll ausspielen. Daher ist eine hohe Schliffgüte ein weiteres wichtiges Kriterium. Aber auch ältere Steine, die mitunter noch den sogenannten Altschliff haben, erfreuen sich immer noch großer Beliebtheit und können ein sehr schönes „Feuer“ zeigen.

Neben dem klassischen Brillantschliff gibt es noch weitere Schliffformen, wie beispielsweise der Princess Cut, der Navette Schliff oder auch der Emerald Cut, die für ein besonderes Schmuckstück oder auch aufgrund der Größe des Steins diesen besser zur Geltung bringen.

Wertvolle Diamanten werden natürlich auch gefälscht oder durch minderwertige Steine ersetzt (z.B. Zirkon). Moderne Fälschungen werden immer besser und sind damit auch immer schwieriger zu prüfen. Daher ist es auch unter diesem Aspekt wichtig, für den Kauf eine seriöse Bezugsquelle zu wählen.

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Altgold – was ist das?

Altgold umfasst verarbeitetes Gold, welches bereits gebraucht wurde, also Schmuck, Uhren und Zahngold. Auch nicht mehr neuwertige Goldbarren und Goldmünzen zählen hierzu. Beim Goldankauf ist es völlig unerheblich, ob z.B. Schmuck beschädigt, nur noch in Teilstücken vorhanden oder unvollständig ist.

Auch kleinste Mengen werden angekauft und in den Recycling-Prozess überführt.

Dies bedeutet, dass sämtliches Altgold, welches ja in sehr unterschiedlichen Legierungen vorliegt, eingeschmolzen und in einem aufwändigen Verfahren durch eine Scheideanstalt getrennt wird. Das so gewonnene Feingold kann dann wieder in den Produktionsprozess einfließen und z.B. zu Goldbarren, Münzen, Schmuck etc. verarbeitet werden.

Wie werden Goldbarren hergestellt?

Goldbarren werden in zwei Arten angeboten: als Gussbarren oder als Prägebarren. Gussbarren werden in der Regel ab einer Unze (= 31,1 Gramm), Prägebarren in der Regel bis zum 100-Gramm-Barren produziert.

Es gibt vereinzelt Hersteller, die sowohl Präge- als auch Gussbarren auch außerhalb der o.g. Bandbreiten oder als Einzelanfertigung herstellen.

Bei der Produktion von Gussbarren, die nachfolgend vereinfacht dargestellt wird, werden Goldgranalien (eine Art Granulat aus reinem Feingold) genaustens abgewogen in eine hitzebeständige Gussform, die im Regelfall aus Graphit besteht, gegeben (Gold hat einen Schmelzpunkt von 1.064 Grad Celsius). Goldgranalien gibt es im Übrigen auch in diversen Legierungen, die z.B. im Goldschmiedebereich Anwendung finden.

Nach einem kontrollierten Abkühlungsprozess erfolgt ein erneutes Wiegen des Barrens und ein eventuelles Übergewicht wird mechanisch entfernt.

Da es in der Eigenart der Gussbarren liegt, eine nicht ganz ebenmäßige Form bzw. Oberfläche zu haben, verwenden einige Hersteller Walz- oder Frosting-Verfahren, um das Oberflächenbild zu verbessern. Das Frosting erzeugt einen kristallinen oder mattierenden Effekt und wurde bei älteren Produktionsverfahren durch leichtes Sandstrahlen erreicht. Heute wird hierzu meistens Lasertechnologie eingesetzt. Die abschließende Punzierung des Barrens (also das Einschlagen von Hersteller, Gewicht, Feingehalt und in manchen Ländern auch einer Seriennummer) erfolgt heute meistens automatisiert.

Die Produktionsabläufe bei Prägebarren sind denen der Münzprägung sehr ähnlich. Auch hier werden Feingoldgranalien eingeschmolzen und auf Präzisionswalzen auf eine – je nach Barrengewicht – festgelegte Stärke gewalzt. Im nächsten Schritt wird die gewünschte Barrenform und -Größe maschinell ausgestanzt. Diese Rohlinge werden aufwändig geprüft und in einem nächsten Schritt werden die Barrenform und die Beschriftung mittels eines Prägestempels mit hohem Druck auf den Rohling geprägt.

Was ist besser: Präge- oder Gussbarren?

Zunächst gibt es wert- und qualitätsmäßig keinerlei Unterschiede der beiden Barrenformen. Prägebarren haben aufgrund der glatten und präzisen Form den Vorteil, dass sie leichter stapelbar sind. Neben den als „Umverpackung“ verwendeten Bliestern gibt es auch Hersteller, die Prägebarren in festen Plexiboxen anbieten (z.B. Heimerle & Meule), die das Stapeln noch mehr erleichtern, zumal die Boxen – ungeachtet der Barrengröße – immer den gleichen Umfang haben.

Größere Barren (ab 250 Gramm) sind, bis auf seltene Ausnahmen, nur als Gussbarren erhältlich. Ihr Erscheinungsbild ist neben einer satinierten Optik die klassische unregelmäßige Oberflächenoptik. Wie bereits gesagt: beide Barren sind Produkte mit gleichhoher Qualität und Güte und gleichem Wert. Am Ende entscheidet der Kunde, welche Optik ihm mehr zusagt.

Grundsätzlich sollte ein Barren nie aus seiner Umverpackung genommen werden. Diese schützt den Barren vor Kratzern etc. und ist beim Wiederverkauf ein deutlicher Pluspunkt!

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Goldschmuck kaufen

Die Goldschmiedekunst hat eine sehr lange Geschichte, angefangen von den Schmuckstücken der Bronzezeit (5. Jahrtausend vor Christus) über die Blütezeit der Goldschmiedekunst in Ägypten in der Zeit der Pharaonen, der Entwicklung der europäischen Goldschmiedekunst im Mittelalter bis zur heutigen Zeit. War Goldschmuck in früheren Zeiten die Arbeit eines Goldschmieds, hat auch hier die industrielle Fertigung Einzug gehalten, wobei hochwertige und individuelle Stücke nach wie vor durch Goldschmiede als Einzelanfertigung angefertigt werden.

Grundsätzlich ist es sinnvoll, sich vor dem Kauf Gedanken zu machen, zu welchem Anlass man ein Schmuckstück kaufen möchte. Schmuckstücke, die man gerne jeden Tag tragen möchte, sollten angenehm zu tragen sein. Dies betrifft in besonderem Maße Ringe und Schmuckstücke für das Handgelenk.
Goldschmuck wird in unterschiedlichen Legierungen gefertigt und angeboten, die jeweils durch den Anteil an reinem Gold gekennzeichnet sind. Reines Gold (999,9) oder auch Feingold wird extrem selten verarbeitet, da Gold in seiner reinen Form zu weich ist.

Legierungen beim Gold

750iger Goldlegierung

750iger Gold (auch als 18 Karat bezeichnet) wird oft bei hochwertigem Schmuck verarbeitet. Der 75%ige Anteil an reinem Gold spiegelt sich auch in einem höheren Preis nieder. Schmuckstücke, die in 750iger Gold gefertigt sind, haben einen warmen Goldglanz.

585iger Goldlegierung

585iger Gold (auch als 14 Karat bezeichnet) ist eine häufig verwendete Legierung, die mit ihrem 58,5%igen Goldanteil robuster ist, als das 750iger Gold, aber auch in wertigen Schmuckstücken Verwendung findet.

333iger Goldlegierung

333iger Gold (auch als 8 Karat bezeichnet) ist eine Legierung, die mit einem Drittel Goldanteil die günstigste Variante ist. Aufgrund des geringeren Goldgehalts ist 333iger Gold etwas heller und blasser im Vergleich zu den Legierungen 585 und 750.

Neben diesen häufigen Legierungen, gibt es eine Reihe weiterer Goldlegierungen, so z.B. 375iger Gold (9 Karat), die oft im europäischen Ausland Verwendung findet, wie auch sehr hohe Legierungen (875 = 21 Karat, 916 = 22 Karat oder 965 = 23 Karat), die man oft im nahen und fernen Osten findet. Diese hohen Legierungen schränken die „Alltagstauglichkeit“ etwas ein, da dieses Gold sehr weich und damit sehr kratzempfindlich ist. Bei der Wahl eines höherwertigen Schmuckstücks wird man an einer 585iger oder 750iger Legierung nicht vorbeikommen. Auch der so oft als Beispiel genannte Ehering – ein Schmuckstück, das sicherlich einer höheren Beanspruchung ausgesetzt ist – kann durchaus in einer 750iger Legierung gewählt werden.

Überlegungen beim Goldschmuckkauf

Bei Überlegungen zum Schmuckkauf, sollte man auch Platin und das relativ selten verarbeitete Palladium nicht außer Acht lassen. Beide Edelmetalle werden in der Regel in einer relativ reinen Legierung angeboten (950/1000). Sie sind sehr robust und haltbar.

Schmuck ist in der Regel weitaus teurer, als das eingesetzte Gold. Hier spielen natürlich die Fertigungskosten wie auch ein etwaiger Steinbesatz eine gewichtige Rolle. Es lohnt es sich immer, sich bei mehreren seriösen Juwelieren Schmuckstücke anzusehen, um ein Gespür für die Preise zu bekommen. Alternativ hierzu lohnt es sich immer, auch in seriösen Auktionshäusern vor Ort einmal vorbeizuschauen, da z.B. alter oder antiker Schmuck mitunter immer noch sehr attraktiv sein kann und hier die Preise mitunter sehr interessant sein können. Beim Kauf von privaten Anbietern ist immer etwas Vorsicht geboten – Punzen (also der eingeprägte Feingehalt) müssen nicht dem echten Goldgehalt entsprechen. Punzen sind frei erhältlich! Auch die Herkunft des Schmucks kann nicht überprüft werden.

Eine Umarbeitung von geerbtem Schmuck ist in der Regel teuer, da dies nur durch einen Goldschmied in Handarbeit ausgeführt werden kann. Es kann sich aber unter Umständen lohnen, wenn die Änderungen in einem überschaubaren Rahmen bleiben. Auch ein besonders schöner oder wertvoller Stein in einem nicht mehr ganz zeitgemäßen Schmuckstück kann in einer neuen Fassung wieder in neuem Glanz erstrahlen.

Die verschiedenen Goldfarben: Gelbgold, Weißgold, Rot- (Rose-) Gold

Gelbgold

Beim klassischen Gelbgold werden mit reinem Gold meistens Silber und Kupfer (im gleichen Verhältnis -1:1) zusammengeschmolzen. Je höher der Goldanteil ist, desto wärmer ist der Goldton des Schmuckstücks.

Weißgold

Beim Weißgold handelt es sich um eine Legierung von Gold und Palladium (bisweilen auch Nickel), was dann den hellen Silberglanz erzeugt. Weißgold kann mitunter teurer sein als Gelbgold, was wiederum vom Palladiumpreis abhängt. Oft werden Schmuckstücke aus Weißgold nach der Fertigung rhodiniert (also mit einer dünnen Schicht Rhodium überzogen). Diese sehr wertvolle und seltene Edelmetall verleiht dem Weißgoldschmuckstück einen strahlenden Silberglanz.

Rotgold oder Roségold

Rotgold oder Roségold hat in den letzten Jahren eine Renaissance erlebt und findet sich sowohl in Schmuckstücken, als auch in Armbanduhren. Beim Roségold wird der Anteil an Kupfer in der Legierung erhöht, was dann zu der gewünschten rötlichen Färbung des Goldes führt. Auch der rötliche Glanz der ältesten Anlagemünze, des Krügerrands, resultiert aus der Legierung mit Kupfer.

Grünes Gold

Der Vollständigkeit halber sei noch das sogenannte Grüne Gold erwähnt. Sein Silberglanz entsteht durch die Legierung von Gelbgold mit Silber.

Abgesehen vom Palladium-Anteil im Weißgold sind alle drei Farbvarianten gleichwertig und auch bei gleichem Feingehalt preislich vergleichbar.

Platin und Palladium

Platin erlebte Anfang des 20. Jahrhunderts eine große Nachfrage. Viele hochwertige Schmuckstücke des Art Deco wurden aus Platin gefertigt. Platin ist ein sehr robustes und widerstandsfähiges Material und wird nur in sehr hohen Legierungen (950/1000) verarbeitet. Im Vergleich zum Gold hat Platin in den letzten Jahren an Wert verloren und liegt preislich unter dem von Gold. Dennoch ist und bleibt es ein hochwertiges und sehr attraktives Edelmetall.

Palladium wird eher selten zu Schmuck verarbeitet. Dennoch gibt es zahlreiche Goldschmiede, die dieses widerstandsfähige Edelmetall, welches ebenfalls in einer hohen Legierung verarbeitet wird (950/1000), gerne für Einzelanfertigungen verwenden. Der Palladium-Preis ist stark schwankend und bewegt sich aktuell zwischen den Preisen für Platin und für Gold.

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Goldrecycling und Nachhaltigkeit

Recycling bedeutet – einfach beschrieben – die Wiederverwertung oder stoffliche Verwertung von Abfällen. Es geht also darum, Abfälle in den Stoffkreislauf zurückzuführen, wobei das Recycling nur eine Komponente der sog. Kreislaufwirtschaft ist, welche weit komplexer definiert ist und im Hinblick auf Nachhaltigkeit die drei zentralen Dimensionen Wirtschaft, Gesellschaft und Ökologie umfasst.

Ist Goldrecycling nachhaltig?

Beim Ankauf von sogenanntem Altgold (das sind in der Regel alter oder defekter Schmuck, Zahngold, alte Goldbarren oder Münzen) spielt das Recycling eine zentrale Rolle und macht ca. 90% des weltweit recycelten Goldes aus. Gleiches gilt übrigens auch für andere Edelmetalle, wie z.B. Platin, Silber oder Palladium., welche sich nicht nur in Schmuck, sondern auch häufig in Zahngold befindet.

Bedenkt man, dass beim Abbau von Minengold (sog. Primärgold) bis zu 5 Tonnen Gestein bewegt werden müssen, um 10 Gramm Feingold zu gewinnen und berücksichtigt man die doch erheblichen Belastungen für die Umwelt, so macht es umso mehr Sinn, Altgold zu recyceln, um diese Ressourcen wieder zu verwenden.

Wie kann man Gold recyceln?

Hierfür sind die Scheideanstalten zuständig, die aus dem Altgold, welches in unterschiedlichen Legierungen vorliegt, wieder reines Feingold oder auch andere Edelmetalle gewinnen. Unser Partner, die Heimerle & Meule GmbH, ist die älteste deutsche Scheideanstalt und recycelt das angelieferte Altgold, Altsilber etc. wieder zu reinem Gold, Silber etc. Während z.B. beschädigte und nicht mehr handelsfähige Feingoldbarren relativ einfach zu neuen Barren gegossen oder geprägt werden können, muss das Altgold, welches in unterschiedlichen Legierungen vorliegt, getrennt werden, um wieder reines Feingold zu erhalten. Hier gibt es unterschiedliche Verfahren, (Pyrolyseverfahren und Aufschluss-Verfahren) um reines Gold, Silber etc. aus den unterschiedlichen Legierungen zurück zu gewinnen. Am Ende dieses Prozesses entstehen neue Barren und Münzen.

Gold aus Elektroschrott hat einen vergleichsweisen geringen Anteil am gesamten Recyclingvolumen von ca. 5-10%.

Gibt es Qualitätsunterschiede zwischen Minengold und recycelten Gold?

Recyceltes Gold behält immer seine Qualitätsmerkmale und kann somit immer wieder recycelt werden. Alle von uns gehandelten Goldbarren sind LBMA-zertifiziert (London Bullion Market Association), was einen international anerkannten Qualitätsstand garantiert. Dieses Qualitätssiegel gilt für jedes Endprodukt (Barren oder Münzen) ungeachtet dessen, ob es sich um Primärgold oder recyceltes Gold handelt. Positiv bleibt der Nachhaltigkeitsaspekt bei recyceltem Gold und anderen Edelmetallen. Zudem gibt es keine Preisunterschiede zwischen Erzeugnissen aus recyceltem Gold und Primärgold.

Nachhaltigkeit und Minengold

Alle Produzenten, die LBMA-zertifiziert sind, unterliegen auch dem sogenannten LBMA Responsable Sourcing Programme, welches in Anlehnung an die OECD-Richtlinien die Produzenten dazu verpflichtet, ihre Finanzierungsquellen, Beachtung der Menschenrechte und Handeln in Bezug auf Umweltaspekte offen zu legen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Labels, die von einzelnen Herstellern oder Hersteller-Kooperationen geschaffen wurden, um ihr Engagement in Bezug auf Umwelt- und/oder Sozialverträglichkeit zu dokumentieren. Diese Entwicklung wird natürlich ganz wesentlich vom Kundenverhalten beeinflusst, bei dem die oben genannten Faktoren verstärkt eine Rolle spielen, so wie beispeilsweise durch „fair trade“ ein Umdenken stattgefunden hat.
80-90 % des Primärgoldes wird von Großbetrieben abgebaut. Hier gelten internationale Standards. Problematischer sind die unzähligen kleinen Schürfunternehmen, bei denen diese Standards mitunter eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Am Ende ist auch hier das Verhalten des Marktes und die Aufmerksamkeit und Wünsche der Kunden entscheidend, wie stark sich Standards und offizielle Zertifizierungen auch in den kleinen Betrieben durchsetzen werden.

Jeder seriöse Goldhändler wird seinen Kunden nur Produkte anbieten, die von renommierten und zertifizierten Herstellern stammen.