Recycling bedeutet – einfach beschrieben – die Wiederverwertung oder stoffliche Verwertung von Abfällen. Es geht also darum, Abfälle in den Stoffkreislauf zurückzuführen, wobei das Recycling nur eine Komponente der sog. Kreislaufwirtschaft ist, welche weit komplexer definiert ist und im Hinblick auf Nachhaltigkeit die drei zentralen Dimensionen Wirtschaft, Gesellschaft und Ökologie umfasst.
Ist Goldrecycling nachhaltig?
Beim Ankauf von sogenanntem Altgold (das sind in der Regel alter oder defekter Schmuck, Zahngold, alte Goldbarren oder Münzen) spielt das Recycling eine zentrale Rolle und macht ca. 90% des weltweit recycelten Goldes aus. Gleiches gilt übrigens auch für andere Edelmetalle, wie z.B. Platin, Silber oder Palladium., welche sich nicht nur in Schmuck, sondern auch häufig in Zahngold befindet.
Bedenkt man, dass beim Abbau von Minengold (sog. Primärgold) bis zu 5 Tonnen Gestein bewegt werden müssen, um 10 Gramm Feingold zu gewinnen und berücksichtigt man die doch erheblichen Belastungen für die Umwelt, so macht es umso mehr Sinn, Altgold zu recyceln, um diese Ressourcen wieder zu verwenden.
Wie kann man Gold recyceln?
Hierfür sind die Scheideanstalten zuständig, die aus dem Altgold, welches in unterschiedlichen Legierungen vorliegt, wieder reines Feingold oder auch andere Edelmetalle gewinnen. Unser Partner, die Heimerle & Meule GmbH, ist die älteste deutsche Scheideanstalt und recycelt das angelieferte Altgold, Altsilber etc. wieder zu reinem Gold, Silber etc. Während z.B. beschädigte und nicht mehr handelsfähige Feingoldbarren relativ einfach zu neuen Barren gegossen oder geprägt werden können, muss das Altgold, welches in unterschiedlichen Legierungen vorliegt, getrennt werden, um wieder reines Feingold zu erhalten. Hier gibt es unterschiedliche Verfahren, (Pyrolyseverfahren und Aufschluss-Verfahren) um reines Gold, Silber etc. aus den unterschiedlichen Legierungen zurück zu gewinnen. Am Ende dieses Prozesses entstehen neue Barren und Münzen.
Gold aus Elektroschrott hat einen vergleichsweisen geringen Anteil am gesamten Recyclingvolumen von ca. 5-10%.
Gibt es Qualitätsunterschiede zwischen Minengold und recycelten Gold?
Recyceltes Gold behält immer seine Qualitätsmerkmale und kann somit immer wieder recycelt werden. Alle von uns gehandelten Goldbarren sind LBMA-zertifiziert (London Bullion Market Association), was einen international anerkannten Qualitätsstand garantiert. Dieses Qualitätssiegel gilt für jedes Endprodukt (Barren oder Münzen) ungeachtet dessen, ob es sich um Primärgold oder recyceltes Gold handelt. Positiv bleibt der Nachhaltigkeitsaspekt bei recyceltem Gold und anderen Edelmetallen. Zudem gibt es keine Preisunterschiede zwischen Erzeugnissen aus recyceltem Gold und Primärgold.
Nachhaltigkeit und Minengold
Alle Produzenten, die LBMA-zertifiziert sind, unterliegen auch dem sogenannten LBMA Responsable Sourcing Programme, welches in Anlehnung an die OECD-Richtlinien die Produzenten dazu verpflichtet, ihre Finanzierungsquellen, Beachtung der Menschenrechte und Handeln in Bezug auf Umweltaspekte offen zu legen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Labels, die von einzelnen Herstellern oder Hersteller-Kooperationen geschaffen wurden, um ihr Engagement in Bezug auf Umwelt- und/oder Sozialverträglichkeit zu dokumentieren. Diese Entwicklung wird natürlich ganz wesentlich vom Kundenverhalten beeinflusst, bei dem die oben genannten Faktoren verstärkt eine Rolle spielen, so wie beispeilsweise durch „fair trade“ ein Umdenken stattgefunden hat.
80-90 % des Primärgoldes wird von Großbetrieben abgebaut. Hier gelten internationale Standards. Problematischer sind die unzähligen kleinen Schürfunternehmen, bei denen diese Standards mitunter eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Am Ende ist auch hier das Verhalten des Marktes und die Aufmerksamkeit und Wünsche der Kunden entscheidend, wie stark sich Standards und offizielle Zertifizierungen auch in den kleinen Betrieben durchsetzen werden.
Jeder seriöse Goldhändler wird seinen Kunden nur Produkte anbieten, die von renommierten und zertifizierten Herstellern stammen.